VORORT EWIV

Sitemap Kontakt

Leidenschaft, Musik, Liebe ...

Brancheneinblicke

Wer den Gitarristen Vicente Patiz kennt oder im Internet besucht www.vicentepatiz.de, dem wird eine seiner Gitarren - drei Hälse, 42 Saiten - wohl nie mehr aus dem Kopf gehen. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach dem Erbauer gemacht und bin unweit von Vicente Patiz’s Wohnort im Erzgebirge auf Oliver Klapproth gestoßen und wir haben uns getroffen.

Ich frage ihn, wie man darauf kommt, eine Gitarre mit drei Hälsen zu bauen und er erzählt mir die Geschichte, wie Vicente Patiz zu ihm kam und seine Vorstellung von drei Hälsen, extra Harfen- saiten und und und erklärt hat. Daraufhin wurde die Gitarre erst einmal gezeichnet, dann wurden Dummys gebaut, um zu sehen, ob man das In- strument überhaupt spielen kann. Dann eine Men- ge recherchiert, die Statik überlegt und über hun- dert Stunden am Rechner gezeichnet. Das Ganze war eine große Herausforderung. Oliver Klapproth erzählt mir, dass alle seine Gitarren Einzelstücke sind und dass ihm der Spaß bei der Sache richtig wichtig ist. Dass es beim Bau dieser besonderen Gitarre am Schluss aber schon eine Nervensache war, er dann aber eine große Zufriedenheit em- pfand, als das Werk vollendet war.

Oliver Klapproth ist Zupfinstrumentenmachermeis-ter B.A., lebt in Markneukirchen im Vogtland, hat da studiert und ist dort geblieben. »Es ist schön hier, es lebt sich gut hier, es gibt nette Leute hier, es ist ruhig hier, es gibt gute Zulieferer. Alles was ich brauche, Saiten, Holz, altes Holz, kann ich

hier um die Ecke kaufen, vielleicht ist es einzigartig in der Welt, als Instrumentenbauer hier in Mark- neukirchen wohnen zu können«, erzählt mir Oliver Klapproth.

In seinem Wohnzimmer beim Tee gehen wir dann zum »du« über. Er erzählt mir, dass aktuell auf 14 Künstler-CDs seine Gitarren »drauf« sind und dass das natürlich auch eine gute Werbung für seinen Gitarrenbau ist. Für einige der Künstler hat er zwei, drei, bis zu vier Gitarren gebaut und diese Profis sind einfach Werbebotschafter.

Ich frage ihn: »Wie wichtig ist Qualität?« und er antwortet mir, »das schlechteste Glied in der Kette bestimmt immer die Qualität«. Wenn heute bei den Discountern Gitarren für 50 Euro verkauft werden, so steht dahinter Ausbeutung von Arbeitskräften aus Fernost, Vergeudung von Ressourcen, denn klingen können solche Gitarren nicht. Wichtig sind eine saubere Verarbeitung, Funktionalität, Optik, Geruch, Spielbarkeit, die Hersteller von Zubehör und die Zufriedenheit des Kunden.

Der Blick in die Werkstatt zeigt dann, wie viel Handwerk diese Art von Gitarrenbau, für die Oliver Klapproth steht, wirklich ist. Es gibt keine Maschi- nen, es gibt Werkzeuge und Vorrichtungen, die sich der Gitarrenbauer selbst baut. Bei ihm stehen an erster Stelle Leidenschaft und Musik. Die Liebe zur Musik brachte ihn zum Gitarrenbau und er freut sich jeden Tag darauf, wie er sich als Kind beim Aufstehen darauf gefreut hat, LEGO zu spielen. »Gitarrenbauer ist kein Beruf, mit dem man reich wird. Aber wenn man sich selbst und andere glücklich macht und wenn es zum Leben reicht, dann hat man gewonnen.« Diesen Satz von Oliver bitte noch einmal lesen!

Ich wünsche dir, lieber Oliver im Vogtland, für dei- nen Gitarrenbau, für deine Dozententätigkeit an der Hochschule und für die Zukunft, viele begeis- terte Musiker, die deine Gitarren lieben. Dir alles Liebe und Danke für den Tee und die gemeinsame Zeit. www.klapproth-gitarrenbau.de

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

« Zurück

Hier finden Sie uns
Die richtige Anfahrt

Steuerberater Torsten Helmbrecht

Otto-Hahn-Str. 11
34369 Hofgeismar

Telefon: 0 56 71 / 9 91 80
Telefax: 0 56 71 / 99 18 - 26
info@steuerberater-helmbrecht.de