VORORT EWIV
VORORT-EWIVGut gekeltert - mit Presse, Blog und Twitter
Seit 1927 gibt es die Kelterei Walther in Arnsdorf. Gut ist, dass es jetzt Kirstin Walther gibt. Dank ihrer Aktivitäten gibt es diese kleine, feine Kelterei in der Nähe von Dresden wohl auch noch die nächsten Jahre, denn es gibt sie auch im Internet
und da gehört sie irgendwie auch hin. Man findet sie unter www.safttante.de. Auch den Saftladen, Saftfreunde, Saftblog, Saftkanal, Saftpresse und Saftkunden. Es ist auf alle Fälle auch ein Spiel der Begriffe, der diese Kelterei zu einer ganz besonderen macht.
Wer sich im Internet ein bisschen tummelt, vielleicht mit einem eigenen Blog oder bei Facebook und Twitter aktiv ist, der wird irgendwann im digitalen Saftladen der Kelterei Walther landen und, er wird die Chefin persönlich kennenlernen, wenn sie in der Regel kurz nach dem Start der Seite selbst ins Bild kommt.
So habe ich sie in Arnsdorf erlebt, bei unserem persönlichen Gespräch im Winter 2010 und wir haben uns über die Geschichte dieses Firmenunternehmens unterhalten und darüber, wie sie sich heute als Chefin und Geschäftsführerin ihres Unternehmens sieht. Sie erzählt, dass bereits ihr Vater im Jahr 2000 mit einem Internetshop angefangen hat, aber er war zu früh mit seiner Idee. Es gab diesen Internetshop also für den Raum Dresden, weil sie schon immer nach Dresden gefahren sind und der Vater der Meinung war, wer im Internet noch zusätzlich bestellt, kann ja auf alle Fälle auch so bedient werden. Darüber gab es schon damals einen Artikel in der Zeitung.
Für Walthers wichtig war ein Kunde aus Wilhelmshaven, der regelmäßig Aronia-Produkte haben wollte, da er sie von seinem Arzt empfohlen bekam, mit dem Hinweis, dass er dann auf einige Arzneimittel verzichten könnte.
Er wollte also jeden Monat 10 Liter Aronia-Saft und so wurde man auf die besonderen Eigenschaften und die Qualität der Aronia aufmerksam. Etwa gleichzeitig kam das Angebot mit einem Karton, die Idee also in der Saftbox aufzufüllen und so ganz einfach flexibler zu werden. »Unsere Kunden haben uns den Hintern gerettet «, merkt Kirstin Walther an mit dem besonderen Hinweis auf die Aronia-Beere und dem weiteren Hinweis, die Säfte in der Saftbox abzufüllen und durch die ständige Kommunikation im Internet. Mit wem sollte ich denn reden, wenn nicht mit meinen Kunden, erzählt Kirstin Walther weiter.
Viele verstehen nicht, dass sie sich intensiv mit bloggen und twittern beschäftigt und hier Stunden verbringt. Sie versteht nicht, dass es andere nicht tun. Im Vorfeld hat sie sich schon in der Theorie mit Web-Blog beschäftigt, mit Kundenbindung, viele Bücher besorgt und gelesen und natürlich in anderen Blogs gelesen, was hier alles möglich ist. Trotzdem gab es lange die Angst selbst aktiv zu werden. Aber irgendwann hat sie gemerkt, dass Vieles, was in unserem Unternehmen passiert, unser Kunde ganz einfach nicht weiß. Wenn wir es in den neuen, sogenannten Social Media-Aktivitäten, ganz einfach nur erzählen, dann werden Kunden schnell aufmerksam, zum Beispiel, dass hier Säfte ohne Chemie produziert und abgefüllt werden. Das spricht sich in der Internetwelt richtig schnell herum.
So begann sie also im Januar 2006 mit ihrem eigenen Blog und daraus resultierten erste kleine Bestellungen. Wenn etwas nicht geklappt hat, dann hat sie halt zum Telefonhörer gegriffen und telefoniert und das macht sie bis zum heutigen Tag und sie wundert sich, dass sich Kunden wundern, dass sie so unkompliziert und nahe dran ist am Kunden. Dass sie ehrlich ist und offen und, wenn einmal eine Bestellung verloren geht, dann entschuldigt sie sich ganz einfach. »Machen das andere Unternehmer nicht?«, fragt sie sich immer wieder.
So ist das also, wenn alles nur noch über Maschinen läuft, dann merkt auch keiner mehr die Fehler und kein Mensch greift mehr selbst ein.
Autor/Textnachweis: Thomas Rösch
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