Ein sicher ungewöhnlicher Nachtrag zur Fussball-Weltmeisterschaft von Cacao, erste Reihe rechts aussen.
»Wenn ich nach einer Niederlage nach Hause komme, habe ich meine Frau, die für mich da ist. Und unabhängig davon, wie das Ergebnis beim Fußball ausgefallen ist: Meine Kinder freuen sich, dass ich zurück bin. Das empfinde ich als etwas Wunderbares. Für mich persönlich bedeutet der Glaube an Jesus sehr viel. Er gibt mir Hoffnung, Freude und Zuversicht, ohne die man als Mensch nicht leben kann. Jesus ist meine Kraft, und der christliche Glaube ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Egal was ich gerade mache, ob Fußballspielen oder mit der Familie zusammen sein – Jesus ist ein verlässlicher Begleiter.
Während der WM in Südafrika hat meine Frau mich für zwei Wochen besucht. Meine Kinder waren in dieser Zeit bei ihren Großeltern in Brasilien. Jetzt, nach der WM, werden
wir alle zusammen in Brasilien Urlaub machen. Wenn man als Vater Zeit mit der Familie verbringen kann, ist das schon etwas Heiliges.
Denn in der Familie gibt man sich gegenseitig Rückhalt. Dort habe ich Spaß, aber auch die Möglichkeit, mich auszuruhen. Im Fußball
ist das was anderes. Wenn man als Fußballer erfolgreich ist, wird man plötzlich selbst zu einem Heiligen gemacht. Aber wenn der Erfolg mal weg ist, geht es auch schnell andersherum.«
Claudemir Jeronimo Barreto, 29, ist ein Fußballprofi, der für den VfB Stuttgart und die deutsche Nationalmannschaft spielt. Der in Brasilien geborene Stürmer nennt sich selbst Cacau.
Er ist seit acht Jahren verheiratet, hat eine vierjährige Tochter und einen zweijährigen Sohn.
Autor/Textnachweis: DIE ZEIT, Nr. 29 vom 15. Juli 2010, aufgezeichnet von Steffen Dobbert